Oberliga-Saison 2023/2024

Ein Resümee auf halber Strecke

Seit gut einem Monat sind wir in der neuen Saison 2023/2024 in der Oberliga des deutschen Rollstuhlbasketballs aktiv. An dieser Stelle möchten wir uns dafür entschuldigen, dass wir so lange nichts von uns haben hören lassen. Wir werden unser Bestes geben, euch über die nächsten Events und Spielergebnisse wieder auf dem Laufenden zu halten.

Nachdem wir letztes Jahr in den Ligabetrieb gestartet sind und nun auf eine unfassbar tolle erste Saison in der Landesliga zurückblicken dürfen, an dessen Ende der Aufstieg in die Oberliga auf uns wartete, würden wir in dieser Saison wohl auf die ein oder andere größere Herausforderung blicken müssen (oder dürfen). Nicht zuletzt, weil eben auch uns schon bekannte Mannschaften aus der Landesliga den Schritt in die Oberliga gegangen sind. So würden wir auf alte Bekannte aus Duisburg und Düsseldorf treffen. Andere Vereine, wie die Köln 99ers oder die TVK Green Sharks aus Essen, sind mit mehreren Mannschaften, sowohl in der Landes- als auch in der Oberliga, vertreten. So oder so, es erwarteten uns spannende Spiele, tolle Erfahrungen und ein Wiedersehen mit alten Freunden.

Kurz wollen wir Euch auf einen Rückblick auf die vergangenen Spieltage mitnehmen:

22.Oktober 2023 in Krefeld

Unsere aktuelle Saison startete für unsere Basket Bears Zuhause in Krefeld. Die Mannschaften aus Dortmund und Düsseldorf zu Besuch, sollten wir direkt lernen, dass das Niveau in der Oberliga doch nochmal ein anderes war. Das erste Spiel, das Straßenbahn-Derby gegen die ART Giants aus Düsseldorf sollte klar für die, über das gesamte Spiel dominierende, Mannschaft aus Düsseldorf ausgehen. Gegen eine sehr starke und strukturierte Mannschaft aus der Landeshauptstadt hatten wir einfach keine Chance. 

Umso größer war die Hoffnung, gegen eine stark dezimiert angereiste Mannschaft aus Dortmund. Ein wirklich packendes Spiel, mit schnellem Transition-Game und tollen Einzelaktionen auf beiden Seiten, welches auch den zahlreichen Zuschauern bei uns in der Halle bestimmt gefallen haben muss. Am Ende konnten wir uns aber wieder ganz knapp nicht belohnen und mussten uns mit 37:41 geschlagen geben. Obwohl wir ohne Punkte in der Tabelle aus diesem ersten Spieltag gingen, schauten wir zurück auf einen spannenden Saisonauftakt.

18. November 2023 in Wuppertal

Am 18.11. stand unser erster Auswärtsspieltag in Wuppertal an. Neben dem Gastgeber würden wir im ersten Spiel  auf die TVK Green Sharks 2 aus Essen treffen. Im Spiel gegen die Essener konnten wir bis zur 30. Minute ziemlich gut mithalten. Mit 26:29 aus Krefelder Sicht, war zu Beginn des Schlussabschnitts noch alles offen. Leider mussten wir aber auch schon in den ersten Spielabschnitten mit einer viel zu geringen Trefferquote und fehlender Struktur im eigenen Aufbau kämpfen. In den letzten 10 Minuten mussten wir dann schmerzlich erkennen, dass im Gegensatz zu uns, bei den Essenern noch Reserven vorhanden waren. Konnten wir in der 32. Minute unsere einzigen zwei Punkte im alles entscheidenden Viertel erzielen, hagelte es auf der gegnerischen Seite fast im Minutentakt Körbe. Mit einem schmerzhaften Endstand von 28:47, sah diese Niederlage auch viel dramatischer aus, als sie über weite Strecken des Spiels hätte sein müssen.

Das zweite Spiel des Tages, gegen die Mannschaft des Handicap-Sport-Wuppertal (HSW), musste ihn also bringen; den so sehr erhofften ersten Sieg der Saison. Ging man vom ersten Spiel des Tages aus, bei dem die Bären aus Krefeld keine Beteiligung hatten (Essen vs. Wuppertal), hatten auch die Gastgeber arge Probleme gegen die starke Auswahl aus Essen anzukommen. Noch viel deutlicher als gegen uns,  konnte der TVK Essen dieses Spiel für sich entscheiden und fegte den HSW mit 75:36 vom Feld. 

Tatsächlich war auch das Spiel gegen den Wuppertaler HSW lange sehr ausgeglichen. Stand es nach den ersten zehn gespielten Minuten 10:11 und zur Halbzeit 19:20, war auch hier wieder alles offen. Standardaktionen sowie foulbedingte Freiwürfe konnten beide Teams nicht immer zum Erfolg bringen und überhaupt machte dieses Spiel einen sehr ausgewogenen Eindruck. 

Mit 29:26 Punkten konnten die Wuppertaler ihren kaum vorhandenen Punktevorsprung auch bis zum Ende des dritten Spielabschnitts nicht wirklich ausbauen. Wieder standen wir vor der Situation, dass das letzte Viertel über Sieg oder Niederlage entscheiden konnte. Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass dies exakt die gleiche Ausgangssituation war, wie in unserem ersten Spiel gegen Essen. Doch leider sollte dies nicht die einzige Parallele zum vorangegangenen Match bleiben. 

Wieder hatten unsere Basket Bears einige Probleme, dem Spielfluss des Gegners bis zum Ende etwas entgegenzusetzen. Während Wuppertal die Schwächen auf unserer Seite nicht nur lesen, sondern auch zu nutzen wusste, erhöhte der Gastgeber den Abstand  bis zur 35. Spielminute auf 10 Punkte. Mit einem Endstand von 33:44 aus unserer Sicht sollte sich das in den letzten Spielminuten auch nicht mehr ändern. Erneut mussten die Basket Bears ohne Sieg nach Hause fahren. Eine Tatsache, die natürlich nicht befriedigend war.

25. November 2023 in Dortmund

Gerade einmal eine Woche war vergangen, seitdem wir unseren letzten Spieltag und zwei weitere Niederlagen verarbeiten mussten. Und schon wieder ging es für die Basket Bears zum nächsten Spieltag. Dieses Mal würde der Austragungsort Dortmund heißen. Zwei Rückspiele warteten auf uns. Erneut würden wir auf die HSW aus Wuppertal treffen und natürlich auch auf die Gastgeber des RBG Dortmund 2. Beide Mannschaften waren uns nach den vergangenen zwei Spieltagen nicht mehr unbekannt. Wir hatten die vergangenen Spieltage analysiert und hofften heute, die eigenen Schwächen aus der Vergangenheit kompensieren zu können.

Starten würden wir gegen das Team des Wuppertaler HSW. In den eigenen Reihen geschwächt, vor allem was unsere “Low-Pointer” anging, würden wir heute wesentlich unflexibler agieren können, als in unserem sonst gewohnt großen und heterogenen Kader.

Tatsächlich kamen wir jedoch gut ins Spiel. Die ersten Minuten waren recht ausgeglichen. Im zweiten Teil des ersten Viertels konnten die Basket Bears einige foulbedingte Freiwürfe in wertvolle Punkte verwandeln. Zur ersten Viertelpause stand es wegweisend 13:07 aus Krefelder Sicht. Ein Punktestand, der hoffen ließ.

Mit 12 zusätzlichen Punkten auf beiden Seiten, war das  zweite Viertel wieder sehr ausgeglichen. Auch die Foulbillanz war ausgewogener als zuletzt und führte kaum zu Freiwurf Situationen. Es schien fast, als würde dieses Spiel wieder dem gewohnten Muster der letzten Saison folgen: Der dritte Spielabschnitt war spielerisch und punktemäßig unser stärkstes. Mit einem Punktestand von 44:29 konnten die Basket Bears ihren Abstand deutlich ausbauen. Jetzt hieß es, Nerven zu behalten. Auf keinen Fall wollten wir uns die Butter vom Brot nehmen lassen. Nur noch 10 Minuten trennten unsere Bären von ihrem ersten Sieg. Die Halle bebte und auch die Mannschaftsbank der Krefelder war hellwach und vollkommen beim Spiel; Bereit, jederzeit eingewechselt zu werden. Mit 14:18 Punkten konnten die Wuppertaler im letzten Spielabschnitt noch ein wenig Korrekturarbeit leisten. Dabei sollte es aber auch bleiben. Mit dem Endstand von 58:47 waren die Freude und der Jubel auf Krefelder Seite groß. Endlich…Für einen Moment war der schwierige Start in die neue Saison vergessen. Die Basket Bears hatten ihren ersten Sieg in der Oberliga erkämpft. Verdienterweise, auch aus Sicht des Trainerteams.

Vom Erfolg des ersten Spiels beflügelt, hatten wir unsere Kräfte schnell wieder gefunden. Bereit, dem zweiten Gegner des Tages entgegenzutreten. Erwartungsgemäß sollte Dortmund die stärkere Mannschaft des Tages sein, auf die wir treffen würden. Dafür sprach auch das Ergebnis des Spiels zwischen Dortmund und Wuppertal. Dieses hatten die Gastgeber recht deutlich mit 60:39 Punkten für sich entscheiden können. Verständlich, war schon beim “Shakehands” mit Dortmund klar, dass diese Mannschaft einen starken Kader zusammengestellt hatte, der auf viel Erfahrung und Raffinesse einzelner Spieler zurückgreifen konnte. Aber auch wir hatten im ersten Spiel gezeigt, dass wir durchaus Potential für Überraschungsmomente hatten. 

Tatsächlich sollte der erste Spielabschnitt im zweiten Spiel mit Krefelder Beteiligung jedoch gar nicht zum bisherigen Tag passen.  Unkonzentriertheit, Fehlpässe und mangelnde Kommunikation. Das ganze wurde von einer viel zu schlechten Trefferquote gestoppt und brachte den Bears zur Viertelpause einen Rückstand von 02:20 Punkten ein. Tatsächlich dauerte es fast 5 Minuten, bis sich der einzige Treffer im Korb der Bären verirrt hatte.

Die Viertelpause musste genutzt werden, um den Kopf frei zu bekommen. Es gab einiges aufzuholen. Spieltechnisch konnten wir alles, was wir brauchten. Das hatten wir keine Stunde  vorher noch gezeigt. Jetzt ging es um Kopfarbeit. Wir mussten unser Spiel finden und einfaches sauberes und schnelles Basketball spielen.

Die Mannschaft wurde neu aufgestellt. Das Trainerteam wollte mit neuem Wind in die zweite Phase des Spiels gehen. Ein Plan, der zumindest teilweise aufging. mit einem Spielstand von 29:10, hatten wir den Abstand zu Dortmund zwar nicht verringert, aber wir hatten endlich unseren eigenen Spielfluss gefunden und die Möglichkeit, Punkte zu erzielen. Freiwurf-Situationen wurden jedoch auf beiden Seiten kaum genutzt. 

Die Foul-Quote blieb im dritten Spielabschnitt hoch. Spielentscheidend blieben aber wieder die regulären Feldkörbe. Während auf der Dortmunder Seite in den ersten 5 Minuten des dritten Viertels keine Punkte erzielt werden konnten, machten die Basket Bears weiterhin Fehler  aus der ersten Spielperiode wieder gut. Zum Ende der 30. Minute konnten wir den Abstand mit einem Spielstand von 34:23 von 19 auf 11 Punkte verringern.

Das finale Viertel war “leider” wieder ausgeglichener. Zumindest auf der Punktetafel konnten wir die Aufholjagd des letzten Spielabschnitts nicht fbis zum Ende Fortsetzen. Zur 37. Minute, wurde es aber noch einmal richtig spannend. Nach einer Freiwurfserie von Philippe Parthier, konnten wir kurz vor Ende des Spiels, den Abstand mit einem Spielstand von 35:38 aus Krefelder Sicht noch einmal deutlich verringern.

Schlussendlich mussten wir uns gegen Dortmund aber mit einem Endstand von 36:48 geschlagen geben.

Nach dem verpennten ersten Viertel, was nicht schön zu reden war, konnten wir mit dem weiteren Verlauf des Spiels also wirklich sehr zufrieden sein. Auch wenn wir das Spiel nicht für uns entscheiden konnten, waren wir im Großen und Ganzen mit unserer Mannschaftsleistung zufrieden. Auch hatten wir wieder an Erfahrung gewonnen, die uns im weiteren Verlauf der Saison bestimmt von Vorteil sein würde.

Wir freuen uns schon jetzt auf die zweite Hälfte der Saison. Dann würden wir noch auf viele spannende Mannschaften treffen und hoffentlich noch den ein oder anderen Sieg nach Krefeld holen können. 

Die nächsten Spiele werden unsere Basket Bears Krefeld am 03. Februar 2024 nach Düsseldorf führen. Neben dem aktuellen Tabellenführer aus Düsseldorf, werden wir dann auch auf den RBC Köln 99ers 3 treffen. Seid also gespannt und freut euch auf weitere Berichte und Neuigkeiten von den Basket Bears aus Krefeld.